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07.05.2021 // eStudios

Entwicklungstendenzen des eSports in der Pädagogik

Ist Esports eine Profession? Ein Berufsfeld? Eine Kompetenz? Wenn ja, was macht diese Kompetenz aus und wie gibt man sie am besten weiter? Inzwischen existieren verschiedene Modelle, Module, Kurse, sowie Coachings und  die meisten davon kommen aus der Richtung des Esports, nicht aus der Pädagogik. Matthias Zander, Digitalpädagoge und Mitglied der Geschäftsleitung von eStudios steht dieser Entwicklungin in einem Kommentar skeptisch gegenüber.

Sie wissen sicher schon vom Wachstum des eSports der letzten Jahre. Die verschiedensten Monetarisierungsoptionen, die Content-Möglichkeiten, die besondere Art und Weise, die Generation Z abzuholen – die Unreachables zu erreichen. Schulungen, Kurse und Zertifikate rund um dieses neue Thema, scheinen dabei regelrecht nichts als logisch. Aber wer stellt diese Kurse und die zugehörigen Inhalte zusammen? Immer mehr Firmen und Institutionen schreiben sich genau diese Kompetenz auf die Fahne. 

Das ECI (eSports Certification Institute) ist dabei nur die jüngste Unternehmung, die aber jetzt feststellen musste, dass es nicht reicht, die wichtigsten Fragen (in ihrem Falle 120 Initialfragen) zu stellen, eine $400-Rechnung zu schreiben und den Teilnehmern danach auf die Schultern zu klopfen nach dem Motto: „Glückwunsch! Nun können Sie eSports!“. Die Idee dahinter ist dennoch so löblich wie auch nachvollziehbar. Sebastian Park, ehemaliger Vice President of eSports für die Houston Rockets, und Ryan Friedman, ehemaliger Chief of Staff für die erfolgreiche Organisation Dignitas, stellten dazu ein 40 Personen starkes Gremium aus namhaften Akteuren der Szene zusammen.  Das Ergebnis daraus ist das oben erwähnte ECI, mit dem Ziel die wichtigsten Erkenntnisse für Interessierte aufzubereiten und weiterzugeben.Man glaube, dass eSports von Verbesserungen im Rekrutierungsprozess profitieren könne. Die Aussage an sich ist dabei nicht falsch, es ist nur der falsche Ansatz. Man trainiert keine Profi-Reiter auf Schaukelpferden und erst recht nicht von Menschen, die selbst noch nie ein Pferd geritten haben. Dabei hat der eSport eine Transformation wie diese schon hinter sich und man sollte es eigentlich besser wissen.

Früher, als man den Esport noch unterschätzte, waren Fachkräfte aus den Key-Professions noch nicht existent. Marketing, Public Relations, Producing, Projekt- und Eventmanagement. Das haben „wir“ gelebt - nicht gelernt. Die Profis aus anderen Industriezweigen sprangen aber auf den Zug auf und finden sich inzwischen bei vielen Key-Stakeholdern der Szene wieder. Ein Curriculum zu erstellen und so zu konstruieren, dass es aus methodischen und didaktischen Gesichtspunkten heraus schlüssig und fachlich-pädagogisch „korrekt“ ist, ist nichts für Laien. 

Es gibt schon Module, die das Ziel des ECI abdecken. So genanntes Game Based Assessment kommt heute schon in Firmen zum Einsatz. Dabei werden Bewerbern im Verfahren verschiedene Aufgaben in einem Gaming-Setting gestellt und daraus eine fundierte Kompetenzmatrix erstellt. Das Einsetzen derartiger Tools ist dabei nur logisch, wenn man sich die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Einfluss von Gaming auf das Lernen und den Kompetenzerwerb ansieht. Diese Systeme wurden aber nicht von Gamern entwickelt, sondern von Pädagogen und eventueller Mithilfe von Gamern/eSportlern. Man sollte die Bestrebungen aus der Szene heraus nicht im Keim ersticken - die Ziele und Beweggründe sind größtenteils nobel und selbstlos. Ohne edukative Fachlichkeit als Ausgangspunkt der Ausarbeitung, wird es aber nicht gehen.

Kontakt

eStudios AG
Matthias Zander (Digitalpädagoge und Geschäftsführung)
E-Mail:matthias@estudios.ch
Web: www.estudios.ch/

 

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